was ist Entspannung und wie wichtig ist es ?
Was ist Entspannung?
Entspannung ist ein Zustand, in dem man sich wohl fühlt, ein Zustand, in dem sich Körper, Geist und Seele in seelischer Balance befinden und Druck, Anspannung und Belastung fehlen. Sich entspannen zu können, ist eine ganz natürliche Fähigkeit, die jeder Mensch in sich trägt. In einer Zeit, in der sich eine immer komplexer werdende Welt immer schneller dreht, ist die Fähigkeit, sich entspannen und für einen Moment innehalten zu können, um wieder einmal tief ein- und auszuatmen und die eigene Mitte wieder zu finden, eine unverzichtbare. Immer mehr Menschen jedoch fällt es schwer, sich richtig zu entspannen. Innerlich getrieben, überreizt, angespannt oder erschöpft suchen sie nach hochwirksamen Methoden körperlicher, geistiger und seelischer Entspannung. Das Erlernen und regelmäßige Anwenden einer wissenschaftlich anerkannten Entspannung Methoden ist ihnen zu empfehlen.
Wie wirken sich permanenter Druck und Anspannung auf Körper, Geist und Seele aus?
Wer andauernden Spannungs- und Drucksituationen ausgesetzt ist, reagiert zunehmend mit Nervosität und Überspannungsgefühlen. Beides findet sich wieder in körperlichen, seelischen und geistigen Reaktionen.
Körperliche Symptome, z.B.
Parästhesien: Finger oder andere Körperglieder schlafen ständig ein, Kribbeln am oder im Mund
Atemstörungen wie Kurzatmigkeit, flache Atmung
Herzsensationen wie Herzstolpern
Aufstoßen
Zittern
Zähneknirschen
Spannungskopfschmerz
Magenschmerzen
Tinnitus
Psychische, geistige Symptome, z.B.
Andauernde innere Unruhe
Angstzustände
Konzentrationsschwäche
Aufmerksamkeitsverlust
Arbeits- und Leistungsstörung
Vergesslichkeit
schnelle Erschöpfbarkeit
depressive Stimmungslage
Antriebsschwäche
Ein- und Durchschlafstörungen
Wirken Stresssituationen über einen längeren Zeitraum ungehindert auf einen Menschen ein, kann es zu ernsthaften Erkrankungen kommen.
Entspannung - Was bewirkt sie?
Entspannung und somit eingesetzte Entspannungsverfahren wirken ganzheitlich. Sie beeinflussen den psychophysiologischen Spannungszustand und sorgen für eine signifikante Verbesserung des psychischen, physischen und geistigen Wohlbefindens.
Entspannung
fördert die Aufmerksamkeits-, Konzentrations- und Gedächtnisleistung
steigert das Arbeits- und Leistungsvermögen
fördert Wohlbefinden
macht schön
wirkt Angst reduzierend
steigert die Kreativität
steigert die Lebensqualität
fördert Ruhe und Gelassenheit
lässt vom Alltag abschalten
Bewertungen und Gedanken fallen positiver, weniger bedrohlich aus
die eigene Person wird positiver wahrgenommen
man fühlt sich weniger angespannt
man fühlt sich gelöster und leichter
die Dinge gehen müheloser von der Hand
Wirkungen von Entspannung auf den Körper
Mit Hilfe von Entspannung kann sich der Körper regenerieren und Abwehrkräfte aufbauen.
Entspannung
senkt Puls und Blutdruck
löst Muskelverspannungen
reduziert den O2-Verbrauch
verlangsamt und beruhigt die Atmung
sorgt für eine größere Gleichmäßigkeit von Atmung und Herzschlag
beruhigt die Hirnaktivität
reduziert die körperlich-emotionale Erregung in Stress-Situationen und erhöht die Belastbarkeit
lockert verspannte Muskeln (Tonusminderung der Muskulatur)
verändert die Reflextätigkeit
verbessert Befindlichkeitsstörungen bei Nervosität und depressiver Verstimmung
führt zu einer Zunahme des galvanischen Hautwiderstands
führt zu einer Zunahme der Aktivität der Alpha-Wellen
führt zu einer Zunahme der EEG-Synchronisation
lässt ein Wärmegefühl entstehen; erhöht die Durchblutung von Händen und Füßen
setzt verschiedene Neurotransmitter frei
führt zu einer Verringerung des Cortisolspiegels
sorgt für eine Zunahme der Magenmotorik
verringert bereits bestehende psychosomatische Beschwerden wie Spannungs-Kopfschmerzen, Herz- oder Kreislauf-Störungen.
Übersicht der verschiedenen Entspannungsmöglichkeiten
1. Abschalten und die Seele baumeln lassen
Es ist leicht sich für ein Leben mit Entspannung zu entscheiden. Denn schon ganz einfache Handlungen können uns in einen entspannten Zustand versetzen, ohne dass wir einen großen Aufwand betreiben müssen. Die Auswahl dessen, was uns hilft auf einfache Art zu entspannen, ist vielseitig; hier kann jeder nach seinem persönlichen Geschmack, nach seinen Vorlieben etwas finden. In diesem Bereich der Entspannungsmöglichkeiten, dem passiven Bereich, zählen all jene Methoden, die uns ein Zufriedenheits- oder sogar Glücksgefühl verschaffen.
Dazu gehören z.B.
Entspannungsmusik hören
lesen
ein Hörbuch hören
spazieren gehen
baden
Massage
Sauna
Sonnenbad
Besuch einer Ausstellung
malen
im Café sitzen und Cappuccino trinken
2. Das Ausdauertraining
Regelmäßiges Ausdauertraining zählt zu den sportwissenschaftlich anerkanntesten Stress-Bewältigungsmethoden. Auch Ängste, Depressionen und Aggressivität können durch ein regelmäßiges Ausdauertraining signifikant beeinflusst werden.
Ausdauertrainings sind:
Jogging
Radfahren
Schwimmen
Skilanglauf
Nordic-Walking
3. Sanfte Bewegungstechniken
Auch sanftere Bewegungstechniken setzen bereits einen wissenschaftlich nachweisbaren Entspannungsprozess in Gang:
Progressive Muskelentspannung
Tai Chi Chuan
Yoga
Qi Gong
4. Mentale Entspannung
Zu den Methoden der mentalen Entspannung zählen:
Autogenes Training
Meditation
Geführte Meditation
Entspannung durch Konzentration
Phantasiereisen
Die ganzheitliche Wirkung von Entspannungsverfahren wird durch lernpychologische Prozesse hervorgerufen. Deshalb müssen Entspannungsverfahren über einen längeren Zeitraum erlernt und geübt werden. In Gruppenkursen bei Volkshochschulen, Krankenkassen, Familienbildungsstätten können diese Methoden gemein-sam mit anderen unter fachkundiger Anleitung erlernt werden.
Wie Sie Ihre Übungssituation zu Hause unterstützen können
Vorbereitungen, die die wohltuende Wirksamkeit von Entspannungsmethoden unterstützen:
nehmen Sie sich ausreichend Zeit
vermeiden Sie äußere Störquellen wie Telefon, Türklingel und schaffen sie eine ruhige Atmosphäre
wählen Sie sich einen abgedunkelten, wohltemperierter Raum, in dem Sie sich gerne aufhalten
tragen Sie bequeme Kleidung
achten Sie darauf, eine angenehme, entspannte Körperposition (im Liegen oder im Sitzen) einzunehmen
richten Sie es sich ein, regelmäßig zu üben. Zu Beginn ist es sinnvoll, sich einen Zeitpunkt zu wählen, zu dem man sich bereits auf Erholung eingestellt hat: vor dem Einschlafen, nach der Arbeit oder nach dem Bewegungstraining.
Wenn sich der innere Schweinehund meldet
Der innere Schweinehund: Keine Zeit! 10 Minuten täglich reichen oft schon aus! Gönnen Sie sich täglich Ihre kleine Ruheinsel! Seien Sie vorausschauend und handeln Sie präventiv! Je mehr Termindruck und Anforderungen Sie belasten, umso mehr gilt es, Ruheoasen für sich zu schaffen. Verführen Sie sich mit einem heißen Bad, bevorzugter Entspannungsmusik oder einem Spaziergang an einem See. Suchen Sie unter den unzähligen Möglichkeiten Ihren ganz persönlichen Weg zur Entspannung.
Der innere Schweinehund: Alles Hokuspokus!
Die ganzheitliche Wirkung von Entspannung ist mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen.
Der innere Schweinehund: Das ist nichts für mich! Ich kann nicht abschalten!
Lästiges Grübeln, quälendes Problemwälzen wird durch die Anwendung von Entspannungsverfahren unterbrochen. Erzwingen Sie nichts. Stellen Sie sich Ihre grübelnden Gedanken vor als Wolken, die am Himmel vorbeiziehen. Schauen Sie sich diese Gedanken ganz ruhig an. Verscheuchen Sie sie nicht und halten Sie sie auch nicht fest. Lassen Sie sie einfach wie Wolken am Himmel vorbeiziehen. Mit ein wenig Übung wird es Ihnen gelingen. Im entspannten Zustand fällt es Ihnen leichter, Lösungen zu finden und gute Voraussetzungen zu schaffen, gefundene Lösungen in Taten umzusetzen!
